Stille.
Still sein.
Tod.
Nicht hören.
Geräuschlose Einöde.
Wie taub.
Oder ich bin taub an diesem Ort.
Ein Ort der Stille.
Stille ist auch Gedenken.
Innehalten.
In sich hören.
Und hören.
Hören tue ich hier nichts.
Nirgendwo.
Ich laufe einmal auf die andere Seite des Lagers, dann hoch zum Apellplatz.
Nichts.
Stille.
Die Uhr steht.
still.
Wie auch immer.
Stille.
Das drückt.
Es drückt wie irgendwas im Schuh.
Es ist still und drückt.
Das lässt mich aufhorchen.
Vielleicht liegt es auch an der Jahreszeit, aber es gibt hier keine Vögel.
Ich höre keine Vögel.
Vielleicht liegt es an mir, aber ich höre keine Vögel.
Vögel sind frei.
Vögel können dorthin fliegen, wo sie wollen.
Vögel scheißen vom Himmel auf die Erde.
Sie kacken auf uns herab.
Einfach so.
Ich höre keine Vögel.
Ich höre auch keine anderen Geräusche.
Kein Geräusch.
Nichts.
Ich komme mir vor, als ob ich unter einer großen Glasglocke stehen würde.
Alles zuhörende.
Abgeschirmt.
Abgeschirmt von mir.
Abgeschirmt von diesem Ort.
Ich höre nichts.
Dann gehe ich einen Schritt.
Die Schuhe, nein ich meinte die Steine unter meinen Schuhen schlagen aneinander.
Nein.
Nicht schlagen.
Sie reiben.
Ich höre es genau.
Ich höre wie sie unter meinen Schritten aneinander reiben und mörsern und zermahlen und ich höre immer noch keine Vögel.
Ich höre keine Vögel.
Ich höre keinen Ausweg durch den Glaskuppelhimmel.
Ich höre nur die verfickten Steine unter meinen Schuhsohlen, die zerreiben, was in meinem Kopf gerade so abgespielt wird.
Sie zermörsern meine Gedanken.
Stille.
Ich bin stehen geblieben.
Blick über die Ebene hinunter ins Tal.
Ich sehe Häuser und einen Kirchturm.
Aber ich höre keine Vögel.
Ich höre einfach keine Vögel.
Ich wollte sagen, dass ich auch keine Vögel sehen kann, aber das will ich jetzt doch nicht mehr sagen.
Ich höre nichts außer Stille und Steine.
Stille.
Die mich umfasst.
Stille.
Die mich ergreift.
Stille.
Die mich fest im Griff hat.